Kooperation zwischen der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises Borken, dem NABU Kreisverband Borken e.V. und der Firma Spaleck

Vertreterinnen und Vertreter der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises Borken und des NABU Kreisverband Borken e.V. haben jetzt mit Auszubildenden der Firma Spaleck aus Bocholt junge Bergahörner im Naturschutzgebiet (NSG) „Hohenhorster Berge“ in Bocholt gepflanzt. In diesem Zusammenhang brachten Patrick Lückel und Jan Sicking, zuständige Mitarbeiter in der Fachabteilung Planung, Natur- Arten- und Hochwasserschutz, Wasserbau des Kreises Borken, den Auszubildenden des Kooperationspartners des NABU Kreisverband Borken die Bedeutung des Waldes für das Ökosystem näher und machten sie gleichzeitig auf die Besonderheiten und Problematiken dieses NSG aufmerksam. Dabei stellten sie die bereits erfolgten Maßnahmen zur Besucherlenkung vor (wie das Kennzeichnen der Wege mit roten Holzpflöcken, das Versperren von unzulässigen Trampelpfaden, der Schutz der wertgebenden Sanddünen sowie die Anlage von Informationspulten sowie -tafeln) und berichteten über erste Erfolge.

Mit der heutigen Gemeinschaftsaktion ist das Projekt ‚Besucherlenkung Hohenhorster Berge‘, für dessen Umsetzung unsere Untere Naturschutzbehörde zuständig war, abgeschlossen. Mit der Pflanzaktion möchten wir auch die Entwicklung eines vielfältigen Laubwaldes als Rückzugsort für Tiere fördern. Ebenso hoffen wir, dass die jungen Menschen durch die praktische Arbeit im Naturschutzgebiet die Themen Umwelt- und Naturschutz sensibilisiert werden“, betonte Bernd Garvert, Leiter des Fachbereichs Natur und Umwelt des Kreises Borken. „Der NABU Kreisverband Borken engagiert sich seit Jahren dafür, dass das Naturschutzgebiet ‚Hohenhorster Berge‘ besser geschützt und der einzigartige Naturraum erhalten bleibt. Damit sich auch junge Menschen mit dem Schutz von Naturressourcen beschäftigen, sind wir mit den Auszubildenden unseres Kooperationspartners Spaleck aus Bocholt gemeinsam aktiv geworden, und freuen uns, die Maßnahme des Kreises Borken zur Besucherlenkung hierdurch zu unterstützen“, führte Martin Frenk, Vorsitzender des NABU Kreisverbandes Borken e.V. aus.

Das Naturschutzgebiet „Hohenhorster Berge“ grenzt unmittelbar an die Stadt Bocholt und ist ein beliebtes Erholungs- und Naturerlebnisziel. Infolge der starken Nutzung des Gebietes durch verschiedene Nutzergruppen haben sich aber eine Vielzahl von „Trampelpfaden“ entwickelt, die das sensible Gebiet zerschneiden. Daher waren sich die Mitglieder des „Runden Tisches“ – dazu gehören der Flächeneigentümer, die örtlichen Jägerpächter, die Untere Naturschutzbehörde des Kreises Borken, der NABU Kreisverband Borken e.V. und die Stadt Bocholt – in der Vergangenheit einig, das Gebiet gezielt zu schützen und gleichzeitig durch geeignete Besucherlenkungsmaßnahmen weiterhin ein „Naturerleben“ zu ermöglichen.

Der „Runde Tisch“ verfolgt mit den Maßnahmen zur Besucherlenkung, die auch im Landschaftsplan für das Schutzgebiet aufgeführt sind, folgende Ziele:

  • Erhaltung des ausgedehnten Sanddünenfeldes
  • Erhaltung und Förderung seltener Sandtrockenrasen mit ihren charakteristischen Arten
  • Sicherung, Wiederherstellung und Entwicklung der Laubwaldgesellschaften gemäß der möglichen natürlichen Vegetation
  • Erhaltung, Pflege und Entwicklung der Besenginster-Flächen
  • Sicherung aus erdgeschichtlichen und landeskundlichen Gründen
  • Bewahrung der Seltenheit, besonderer Eigenarten und Schönheit des Gebietes

Wir freuen uns, wenn Erholungssuchende, Spaziergänger und Naturliebhaber die ‚Hohenhorster Berge‘ besuchen, die Natur erleben und dort abschalten können“, sagt Friedel Wielers vom Fachbereich Natur und Umwelt des Kreises Borken und ergänzt: „Jedoch ist es wichtig, dass sich alle rücksichtsvoll gegenüber der Natur und den Lebewesen verhalten. Insbesondere gilt: Hunde sind an der Leine zu führen und – was eigentlich überall selbstverständlich sein sollte, aber dort leider nicht immer beachtet wird – die offiziellen Wege sollten nicht verlassen und Abfälle nicht weggeworfen werden. Genauso wie der Kreis Borken appellieren auch die Jägerschaft, der NABU-Kreisverband und die Stadt Bocholt, sich umsichtig zu verhalten und das Gebiet zu schützen.

Zum Hintergrund:
Knapp vier Prozent der Kreisfläche sind als Naturschutzgebiet ausgewiesen und das aus gutem Grund: Diese Areale sind oftmals die letzten und einzigen Rückzugsräume der Tier- und Pflanzenarten in einer immer stärker belasteten Landschaft. Folgerichtig ist es nicht erlaubt, sich dort abseits von Wegen aufzuhalten. Mit „Wegen“ sind hier nur die eigens für Besucherinnen und Besucher angelegten mit Kennzeichnungen durch rote Holzpflöcke gemeint. Hingegen gehören „Trampelpfade“, die Naturschutzgebiete durchschneiden, oder auch forstliche Maschinenpfade nicht dazu. Wichtig in diesem Zusammenhang: Ein Verstoß gegen die in Naturschutzgebieten geltenden Verbote stellt eine Ordnungswidrigkeit dar und kann mit einer Geldbuße geahndet werden.

Bildzeile: An der Baumpflanzaktion in den Hohenhorster Bergen in Bocholt nahmen neben den Auszubildenden der Firma Spaleck GmbH teil: (2. Reihe, v. re.) Friedel Wielers, Mitarbeiter des Fachbereiches Natur und Umwelt des Kreises Borken, Patrick Lückel und Jan Sicking, zuständige Mitarbeiter in der Fachabteilung Planung, Natur-, Arten- und Hochwasserschutz, Wasserbau des Kreises Borken, sowie Martin Frenk (erste Reihe, li.), Vorsitzender des NABU Kreisverbandes Borken e.V., Rolf Souilljee (ganz hinten, 3. von rechts) Leiter Pflegeeinsätze NABU Kreisverband Borken, Christoph Paffrath (zweiter von links) Sprecher Ortsgruppe Bocholt und Karin Spaleck (erste Reihe, re.), Personalleiterin der Spaleck GmbH.