
Die Eutrophierungen zeigen welche enormen Nährstoffeinträge gegeben sein müssen, dass ein Fließgewässer in diesen erschreckenden Zustand gerät. Foto: NABU KV-Borken
Nicht nur der Bocholter Aasee ist einem sehr schlechten, ja gefährdetem Zustand, sondern auch die Bocholter Aa bereitet dem NABU-Kreisverband Borken derzeit große Sorgen. Mitglieder des Verbandes sind den Radweg ab der Bocholter Innenstadt bis nach Anholt mit dem Fahrrad mehrfach abgefahren. In der Bocholter Innenstadt ist der Fluss zum mittlerweile dritten Mal in diesem Jahr abgesenkt worden, unpassenderweise mal wieder in einer heißen Woche!
Im weiteren Verlauf Richtung Niederlande zeigt sich eine zunehmend enorme Eutrophierung des Flusses. Am Stauwehr kurz vor der Brüggenhütte sammeln sich derartig viele Algen an, dass die Wasseroberfläche von einer mehrere Zentimeter dicken übel stinkenden Schicht bedeckt ist, in der erstickte Fische und auch verendete Stockenten eingeschlossen sind. Die Eutrophierungen zeigen welche enormen Nährstoffeinträge gegeben sein müssen, dass ein Fließgewässer in diesen erschreckenden Zustand gerät.
Die massive Eutrophierung ist seit mehreren Jahren zu beobachten und es ist meines Erachtens an der Zeit, dass eine Art „Masterplan“ für einen umfassenden Schutz der Aa samt weiteren Renaturierungsmaßnahmen entwickelt wird. Die Aa darf nicht länger unter Einleitungen und Einträgen leiden, sie darf nicht permanent abgesenkt und aufgestaut werden, sie muss für Fische in beide Richtungen passierbar werden und sie benötigt dringend naturnahe Retentionsflächen. Die vom Bocholter Angelverein vorgeschlagenden Maßnahmen zur ökologischen Stabilisierung des Aasees halten wir für sehr gut geeignet und unterstützen den Verein vollumfänglich in seinen fachlich berechtigten Forderungen.
Um ein Bild von der gegenwärtigen Situation zu verschaffen, habe ich drei vorgestern geschossene Handyfotos angefügt.
Michael Kempkes