Ich stehe hier, ich kann nicht anders,
Seit vielen, langen Jahren schon.
Nun stehe ich im Weg des Lasters
Und Undank ist der Welten Lohn.
Licht, Wasser und auch lock’ren Boden,
Nur das brauche ich zum Leben.
Opfert mich nicht den schnellen Moden,
Denn ich habe viel zu geben.
Wer sitzt nicht gern in meinem Schatten?
Wer mag es nicht im Sommer kühl?
Seit vielen Jahrhunderten hatten
Die Menschen es – durch mich – nicht schwül.
Nun höre ich sie schon, die Säge,
Sie wird an meinen Stamm gelegt.
Es int’ressieren nur Beträge,
Das Wirtschaftswachstum angeregt.
Ein letzter Gruß, bevor die Straße
Gebaut wird, wo ich einmal stand.
Ein letztes Mal geh‘ durch die Gasse,
Durch meine Zweige, grüne Wand.
– Sascha Heßeling