In den letzten Wochen war der NABU gleich an mehreren Stellen im Kreisgebiet zum Wohle Meister Adebars tätig.

Sowohl in Bocholt als auch in Gronau engagierten sich ehrenamtliche NABU-Mitglieder auf vielfältige Weise für praktischen Artenschutz.


Neues Storchenhorst an der Issel

Am vergangenen Donnerstag (11.07.2024) trafen sich Mitglieder der NABU-Gruppe Bocholt morgens mit einem Mitarbeiter der Bocholter Energie und Wasserversorger (BEW) an der Issel. Ebenfalls vor Ort: Eine Hubarbeitsbühne. In gemeinschaftlicher Arbeit konnte so auf einem alten Telegrafenmast eine neue Plattform für eine Storchenhorst montierte werden. Auch ein Fledermauskasten wurde in luftiger Höhe zusätzlich aufgehangen.

Der NABU bedankt sich recht herzlich beim Vorstand und dem Team der BEW, dass diese Aktion so reibungslos geklappt hat.

Storchenberingung im Nordkreis

Bereits einige Woche zuvor war Thomas Keimel nahe der Schepers Mühle in Gronau Epe zu einem Einsatz ausgerückt. Mit einem Hubsteiger gelangte das Mitglied der NABU-Gruppe Gronau nah genug an die Jungvögel, um diese mit einem Plastikring am Storchenbein zu versehen. Begleitet wurde die Aktion durch Michael Jöbges. Der Recklinghäuser ist staatlich geprüfter Storchenberinger, der die Aufgabe hat, das Tun des Beringungshelfers Keimel zu überwachen. Ebenfalls vor Ort war an diesem Tag NABU-Mitglied und NABU-Beauftragter des Nordkreises Herbert Moritz. Zusammen mit Keimel war er mit seiner Kamera im Hubsteiger mit an Bord, um die Beringung genau zu dokumentieren. Voraussetzung dafür, dass die Jungvögel offiziell in die Storchen-Datenbank in Wilhelmshaven aufgenommen werden können.

Um die Tiere möglichst wenig Stress auszusetzen, werden die Köpfe währende der Beringungskation mit einem Handtuch bedeckt. Die Altvögel haben kurzzeitig das Nest verlassen, kehrten jedoch verlässlich nach der Aktion zurück.
Im Anschluss ging es unmittelbar weiter nach Alstätte zum mit vier Jungstörchen belegten Nest auf der Haarmühle und später sogar noch nach Reken. Und bis dato hat der 57-Jährige schon 13 Tiere mit den vom Institut für Vogelforschung der Vogelwarte Helgoland in Wilhelmshaven ausgegebenen Ringen gekennzeichnet.

Der ehrenamtlich agierende Beringer ist im Auftrag der Wissenschaft aktiv. Durch das gezielte Ab- lesen sowie das Auffinden beringter Vögel konnten im Lauf der Jahrzehnte umfangreiche Informationen zu Ortstreue, Partnertreue, Lebensdauer, Zugrouten und Todesursachen gesammelt werden. Mit deren Hilfe können Storchenbetreuer Gefahren für die Weißstörche ausmachen und entsprechende Schutzmaßnahmen einleiten.