In seiner Reaktion auf unsere Stellungnahme zur Rückkehr des Wolfes findet der Gronauer Bundestagsabgeordnete Karlheinz Busen (FDP) viele Worte, die darauf schließen lassen, sich nie mit unserer Arbeit beschäftigt zu haben – und verunglimpft diese. So lesen sich in seiner Stellungnahme Aussagen wie „Diese Hobby-Naturschützer echauffieren sich blind“ und „Diese selbst ernannten Experten müssen aufhören, den Menschen Sand in die Augen zu streuen“. Zudem bezeichnet er Mitglieder des NABU-Kreisverbands Borken als „Wolfsromantiker“.
Wir sagen dazu Folgendes:
Da wundert sich die Politik über eine zunehmende Politikverdrossenheit in der Gesellschaft, und dabei „schießt“ sie, wie in der Überschrift des kleinen Artikels (BBV 14.12.) formuliert wurde, gegen sich ehrenamtlich engagierende Bürgerinnen und Bürger, die in ihrer knapp bemessenen Freizeit der Gesellschaft und der Heimat dienen. Herrn Busen ist es offensichtlich nicht bekannt, dass sich jeden Samstag viele NABU-Mitglieder im gesamten Kreisgebiet bei Wind und Wetter aufmachen, um im öffentlichen Auftrag Naturschutz zu betreiben. Unter der Woche finden ebenfalls zahlreiche Aktivitäten statt und auch interessierte Kinder und Jugendlichen werden durch eine arbeitsintensive Jugendarbeit an die heimische Natur herangeführt.
Die NABU-Mitglieder als „Hobby-Naturschützer“ zu verunglimpfen, zeigt einmal mehr, dass sich Herr Busen als Hobby-Jäger nie näher mit dem NABU beschäftigt hat. Dann wüsste er nämlich, dass in unseren Reihen u.a. studierte und promovierte Biologen, Biologielehrer und Fachbuchautoren tätig sind! Außerdem ist der Begriff des „Hobbys“ im Zusammenhang mit dem Naturschutz überhaupt nicht angemessen, denn unser Handeln dient dem Schutz und dem Erhalt der Lebensgrundlagen kommender Generation – diese überaus wichtige Aufgabe kann man wohl kaum als „Hobby“ bezeichnen! Wie wichtig unser Handeln allgemein wahrgenommen wird, hat nicht zuletzt in der Verleihung der Bundesverdienstmedaille an unseren Vorsitzenden, Herrn Rolf Souilljee, Ausdruck gefunden!
Noch ein letztes Wort zu den Wölfen: Herrn Busen kann man nur anraten das wissenschaftliche Standardwerk „Der Wolf“ von Erik Zimen zu lesen. Dann wüsste er, dass sich dieses anpassungsfähige Tier auch in dichbesiedelten Räumen gut zurecht findet und dass Mensch und Wolf durchaus friedlich nebeneinander her existieren können. So leben auch Wölfe in den östlichen Stadtteilen von Rom, ohne dass es jemals zu einem Zwischenfall gekommen wäre. Offensichtlich hat Herr Busen als Jäger wohl eher Sorge wegen eines effizienten Konkurrenten, der am liebsten schwache und leichter zu überwältigende Rehe erbeutet. Wie wenig Busen tatsächlich von ökologischen Zusammenhängen versteht, lässt sich leicht seiner Aussage entnehmen, dass der Wolf die Artenvielfalt gefährde; das ist schlichtweg grober Unsinn, denn überall da, wo der Wolf etabliert ist, kommt es zur Gesundung des Waldes, weil die Pflanzenfresser auf natürliche Weise kürzer gehalten werden und in dessen Folgen zunächst die Artenanzahl der Pflanzen zunimmt, dann die der Insekten und schließlich die der Vögel.
Michael Kempkes