Foto: Hans-Josef van Hüth

Mit Befremden haben wir zur Kenntnis genommen, dass das Wäldchen an der Frankenstraße im alten Klostergarten „Zum Guten Hirten“ überplant werden soll bzw. bereits überplant worden ist. Zwar besteht eine Empfehlung die alten Linden zu erhalten, doch ist diese Empfehlung überhaupt nicht verbindlich. Wir fragen uns, weshalb hier eine Fläche mit altem Baumbestand für ein Bauvorhaben gewählt worden ist. Gibt es keine Alternativen dazu? Wir vom NABU sprechen uns nicht grundsätzlich gegen dieses sicherlich unterstützenswerte und sinnvolle Bauvorhaben aus, doch wir wünschen uns, dass die Stadt grundsätzlich sensibler mit Flächen umgeht, auf denen Bäume wachsen. In den letzten Jahren sind enorme viele Flächen mit teilweise sehr alten Bäumen versiegelt worden und Bocholt ist NRW-weit die waldärmste Kommune!

Erst in der vergangenen Woche hat sich die NRW-Umweltministerin Heinen-Esser (CDU) für den Erhalt alter und die Schaffung neuer grüner Inseln (Frischluftinseln) in den Städten ausgesprochen, um damit zumindest innerstädtisch für ein besseres Klima zu sorgen. Von daher passt die Auswahl der Fläche nicht zu den aktuellen Bemühungen, die Auswirkungen des Klimawandels lokal abzumildern. Wir fordern von daher, dass diese Fläche als grüne Frischluftinsel erhalten bleibt und die Stadt nach einem alternativen Standort sucht, an dem sich die dort lebenden Menschen ebenso wohl fühlen können. Zudem fordern wir die Verwaltung und die Kommunalpolitik auf nach weiteren Standorten zu suchen, an denen Neuanpflanzungen von Bäumen zur Verbesserung des innerstädtischen Klimas beitragen können, so wie es gerade die Stadt Wesel vorgemacht hat, die jüngst im Stadtgebiet 777 neue Bäume angepflanzt hat.

Zusammengefasst fordern wir von der Stadt Bocholt (als Klimakommune):

  • den vollständigen Erhalt des Wäldchens
  • künftig keine weiteren Überplanungen von Flächen mit altem Baumbestand
  • wesentlich mehr Neuanpflanzungen für die Zukunft