In Bocholt sind in den vergangenen Jahren unzählige alte Bäume zugunsten von Bauvorhaben gefällt worden. Und obwohl Bocholt den Titel „Klimakommune“ führt, ist Bocholt die wald- und baumärmste Stadt in Nordrhein-Westfalen. Foto: NABU-KV Borken e. V.

Nach dem gestrigen Arbeitseinsatz der NABU-Aktiven im Naturschutzgebiet Rüenberger Venn, sind einige der Aktiven noch zum Klostergarten „Zum Guten Hirten“ gefahren, um dort mit dem Aufhängen eines selbst gestalteten Banners gegen die geplante Überbauung eines etwa 5.500 qm großen Wäldchens an der Frankenstraße in Bocholt zu demonstrieren. Der NABU-Kreisverband Borken ist keinesweg gegen den Bau eines Heimes in Trägerschaft von „Haus Hall“. Allerdings ist der gewählte Platz aus Sicht des NABU denkbar ungeeignet und das Überbauen der Fläche ökologisch fatal. In dem Wäldchen stehen bis zu 140 Jahre alte, kerngesunde Bäume (überwiegend Linden und Bergahorn). Eine solche Fläche darf nicht einfach überplant und bebaut werden, denn sie ist nicht nur eine innerstädtische Frischluftinsel, die in Zeiten des Klimawandels immer wichtiger werden, sondern auch der Lebensraum vieler Tiere. So sammeln sich in den Bäumen in jedem Herbst tausende Stare. Von daher unterstreichen die NABU-Aktiven mit dem Aufhängen des Banners einmal mehr ihre berechtigte Forderung nach dem Erhalt der Fläche und der Bäume! Übrigens kam ein Anwohner aus der benachbarten Alemannenstraße und sprach uns umgehend seinen Dank für unseren Einsatz zum Erhalt der Bäume aus. Es scheint so, als seien wir wahrlich nicht die einzigen Bürgerinnen und Bürger, die für den Erhalt des Wäldchens sind. Wir forden abschließend die Politik und die Verwaltung der Stadt Bocholt auf, sich gemeinsam mit dem Träger des Heims nach einem geeigneten alternativen Standort umzusehen!

 

Michael Kempkes
stellvertretender Vorsitzender des Kreisverbandes Borken

Foto: NABU Kreisverband Borken