Lange vor der Zeit des Stacheldrahts,1770 Agrarlandreform in Schleswig-Holstein, errichtete man lebende Zäune aus jungen Bäumen und Sträuchern, die dann auch wenn nötig geknickt und miteinander verflochten wurden. Sie dienten als Abgrenzung der relativ kleinen Parzellen. Nach kurzer Zeit entstand eine grüne Wand, die ein Segen für die ganze Tierwelt war. Diese bis heute für uns Menschen so wichtigen Biotope gehören zu den artenreichsten auf der Welt. Heimatbund, Landwirte und Naturschützer sorgen bis heute dafür, dass diese traditionelle Art der Hecken nicht in Vergessenheit gerät.
Die Besonderheit besteht darin, dass bevorzugt die schnellwachsenden Strauchtriebe geknickt werden, so dass der Saftstrom (nicht unterbrochen) einen neuen Austrieb im Frühjahr ermöglicht. Langsam wachsende Bäume und Sträucher bekommen so mehr Licht. In den untersten Etagen der Hecke finden u.a. mehr Vogelarten ein Zuhause und der Landwirt kann mit weniger Schattenwurf und Winderosion rechnen. Also profitieren offensichtlich alle von dieser Art der Heckenpflege.
Seit 2009 wird in Schleswig-Holstein ein „Knick-Wettbewerb“ durchgeführt. Alle Beteiligten prämieren dann den bestgepflegten „Knick“ des Nordens.
Auch in Vreden gibt es viele Kilometer Hecken, die eine ökologische Aufwertung dringend nötig haben. Die NABU-Gruppe Vreden möchte in einem neuen Projekt diese bewährte Art der Heckenpflege ausprobieren. Mit dem Leiter des städtischen Bauhofs Martin Terbrack (verantwortlich für die Hecken) hat sie bereits einen begeisterten Befürworter ihrer Idee gewonnen.
Am letzten Samstag war es dann soweit. Auf einem von Martin Terbrack ausgewiesenen Heckenabschnitt wurde mit der Arbeit begonnen.
Es wäre wünschenswert wenn die Landwirte auch Interesse hätten, so ihre Hecken zu pflegen.
Für jede Beratung steht der NABU zur Verfügung.