Der NABU Kreisverband Borken zeigt sich besorgt über die Berichterstattung im BBV,
der Grundwasserspiegel habe sich erholt. Dies kann fälschlicherweise bei vielen Le-
ser*innen den Eindruck erwecken, man müsse am eigenen Verhalten nichts ändern. Im
Bericht ist zwar auch davon die Rede, dass „in tieferen Bodenschichten es dennoch viel
zu trocken sei“, dieser Tatbestand droht jedoch leicht im optimistischen Grundtenor
unterzugehen.
Wenn wir mit dem Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverband und mit den Wald-
bauern sprechen, ist der Tenor eher besorgniserregend. Die Fichten sterben in unserer
Region fast vollständig ab, da in den immer wärmeren Sommern nicht mehr genügend
Feuchtigkeit in den oberen Bodenschichten vorhanden bleibt. Auch die hier häufig
vorkommende Buche kann mit ihren tiefer reichenden Wurzeln nicht mit ausreichend
Wasser versorgt werden und vertrocknet langsam. Die Landwirte beklagen die extreme
Austrocknung der Böden, die bei bestimmten Nutzkulturen für ausbleibende oder zu-
mindest geringere Erträge sorgt. Blicken wir auf die Bäche, so sahen wir in den letzten
Jahren komplett ausgetrocknete Bäche, was teils zum vollständigen Untergang der dort
lebenden Flora und Fauna führte.
Wir werden zukünftig mit Wasser deutlich sparsamer umgehen müssen, um die Prob-
leme nicht weiter zu verschärfen. Das Aufstellen von Riesenpools sowie die regelmäßi-
ge Rasenbewässerung, um zwei Beispiele zu nennen, sollten nach Möglichkeit deutlich
reduziert werden. Auch eine intelligente Bewässerung von landwirtschaftlichen Nutz-
pflanzen sollte das Mittel der Wahl sein.
In den Berichten des Dürremonitor-Portals des UFZ (Helmholtz Zentrum für Umweltfor-
schung) wird unsere Region im Kreis Borken mit einer schweren Dürre ausgewiesen.
Aus diesem Grund sind alle Wassernutzer gefragt, verantwortlich mit Oberflächen- und
Grundwasser umzugehen.

Autor und Bilder: Martin Frenk