Am 1. Dezember versammelten sich in Köln 20.000 Menschen und parallel dazu in Berlin rund 16.000 Menschen, um gegenüber der Politik ihr Anliegen zu verdeutlichen, dass sie sich endlich mehr beim Klimaschutz anstrengen muss. Mehr Taten und weniger seichte, unverbindliche Lippenbekenntnisse! Während viele aktive NABU-Mitglieder bei verschiedenen Arbeitseinsätzen in den Naturschutzgebieten des Kreises Borken tätig waren, nahmen andere NABU-Mitglieder aus unserer Region in Köln an der beeindruckenden Demonstration teil. Es war und ist wichtig, dass wir als aktive Naturschützer nicht nur Naturschutz in den Schutzgebieten betreiben, sondern auch in der Öffentlichkeit sichtbar Einfluss auf die Landes- und Bundespolitik nehmen. Neben dem NABU beteiligten sich viele weitere Organisationen wie Greenpeace, der BUND, Attac, Unterholz oder Campact an der Demonstration. Dass diese Organisationen an einer derartigen Kundgebung mit zahlreichen Mitgliedern teilnehmen, ist sicherlich selbstverständlich. Umso erfreulicher ist es, dass auch enorm viele Menschen teilgenommen haben, die keiner Organisation zugerechnet werden können. Junge Familien mit ihren Kindern waren ebenso bei der Kundgebung und dem anschließenden Zug durch die Kölner Innenstadt, wie auch sehr viele Jugendliche. Gerade diese jungen Menschen machen sich – berechtigterweise! – große Sorgen um ihre Zukunft. Sie fragen sich, weshalb die Politik nicht endlich handelt! Ist das Wirtschaftswachstum immer noch wichtiger als der Erhalt der Lebensgrundlagen kommender Generationen? Mehrere Sprecher machten deutlich, dass wir ein immer kleineres Zeitfenster haben, um die Begrenzung der Erderwärmung auf maximal 1,5 °C zu begrenzen; ein Klimaforscher sprach von höchstens noch zwölf Jahren! Viele Redner richteten ein Signal nach Kattowitz, wo gerade 200 Staaten über die Einhaltung und Realisierung des 2015 in Paris vereinbaren Klimaschutzabkommen beraten. Neben dem Blick nach Polen, wurde durch die Demonstration allerdings auch wieder deutlich, dass jeder Mensch etwas zum Klimaschutz beitragen kann: mehr Fahrrad, Bus und Bahn fahren, weniger Flugreisen, keine Kreuzfahrten, Wechsel zu einem Öko-Strom-Anbieter, Verzicht auf Fleisch bzw. Reduzierung des Konsums, Konsum regionaler, saisonaler und ökologischer Produkte, insgesamt weniger Konsum.
Text und Fotos: Michael Kempkes