Im Grenzgebiet der Kreise Wesel und Borken, somit zwischen Münsterland und Niederrhein, Dingden, Bocholt und Rhede-Büngern liegt die Dingdener Heide oder auch Büngernsche Heide. Das bundesweit bedeutsame Gebiet ist geprägt durch ein Geflecht aus Grünland, Äckern, Kleingehölzen, Wallhecken, Laubwäldchen und Kiefernwäldern. Zahlreiche Feldgehölze und Hecken machen die Region als Lebensraum für mehrere gefährdete Vogelarten wertvoll. Kiebitz, Großer Brachvogel, Uferschnepfe und Bekassine leben in diesem durch das Land NRW ausgewiesenen Naturschutzgebiet
Der große Schwarzspecht begrüßte an diesem Samstagmorgen mit lautem Trommeln und typischem Ruf mehr als 50 Naturschützer*innen, welche zu einem grenzübergreifende. gemeinsamen Pflegeeinsatz gekommen waren. Dieses Arbeitstreffen war eine starke NABU und NAJU Aktion, mit der NAJU aus Wesel, Hamminkeln und Rhede, dem NABU aus dem KV Wesel und dem KV Borken. Rheinländische und westfälische Naturschützer*nnen trafen sich dabei exakt auf der Landesgrenze. Sie setzten ein begonnenes Arbeitsvorhaben aus dem Jahr 2020 fort. Geladen hatte wiederum die Stiftung , es ging um die Fortsetzung der Pflegeaktionen einer großflächigen Heidelandschaft von insgesamt etwa 10 Hektar Größe.
https://nabu-borken.de/starker-pflegeeinsatz-in-der-dingdener-heide/
Mit soviel Tatkraft so vieler Hände gelang heute eine enorme Leistung eine großflächige Kiefern- und Birkenwaldlandschaft wurde beseitigt. Dabei wurden unzählige Bäume und Bäumchen gesägt, gekappt und entwurzelt und über immer weitere Distanzen geschleppt und gestapelt. Das Terrain verlangte einiges ab, denn das Gelände ist von Gräben und Senken durchzogen, so dass die Transportwege Mühen machten. Jung und Alt arbeiteten Hand in Hand. Das Wetter war frostig, nah bei null Grad, aber trocken und letztlich gab es für die fleißigen Helfer*innen auch noch Sonnenschein.
Die Initiatoren Wilhelm Itjeshorst (ehemals Biologische Station), Matthias Bussen (Vorsitzender der Stiftung Büngerner/Dingdener Heide) und Rolf Souilljee (Leiter der Pflegeeinsätze NABU KV Borken) waren schwer begeistert von der heutigen Aktion. Nun ist wieder mehr Raum und LIcht für die Heideflora und -fauna. Es sind viele seltene Arten, die durch dieses wertvolle Stück Natur eine geschützte Heimat haben. Ziegenmelker und Waldohreule werden es danken. Nun können Eidechsenarten über den sandigen Boden huschen. Es gibt mehr Raum für Naturkonzerte wieder angesiedelter Laubfrösche und auch Feldgrillen. Vielleicht wird sich auch die Schlingnatternpopulation vergrößern.
Ein Besucherweg bleibt weiterhin zugänglich. Es gilt nach wie vor die dringende Bitte an alle Besucher, sich an geltende Regeln zu halten, auf den Wegen zu bleiben und Hunde anzuleinen.
Übrigens: Am übernächsten Samstag, den 11. Februar wird die Aktion fortgesetzt: Machen Sie doch auch mit bei der Trendwende „Mehr Artenvielfalt und Schutz wertvoller Naturräume“.
Eine NABU Mitarbeit geschieht freiwillig und eine Mitgliedschaft ist nicht nötig. Sie gehören dann zu den Menschen, die wissen, dass sie Sinnhaftes leisten. Die gemeinsame Arbeit unter Gleichgesinnten ist kontaktbildend, macht viel Freude und ist in jeder Hinsicht ein gelungener Ausgleich und auch ein Workout an der frischen Luft. Es ist nach wie vor noch viel zu tun, kommen Sie doch vorbei! Natur und NABU freuen sich.
Rolf Souilljee ist Leiter der Pflegeeinsätze und informiert gern. Tel 02871 184916
Text und Fotos: Norbert Osterholt