Bestes Herbstwetter mit wunderschönem Licht und prächtigen Farben empfing die Helferschar des NABU an diesem Samstag im Witten Veen in der Nähe der deutsch-niederländischen Grenze bei Alstätte. Die NABU Pflegekräfte waren heute zum zweiten Mal samstags in Folge hier tätig. Der Anlass für diesen Einsatz liegt in der durch die Dürren vergangener Jahre und der deutlich reduzierten Nässestruktur begründet, die das einmalige Naturschutzgebiet mit seiner Artenvielfalt betrifft. Insbesondere ein auf der deutschen Seite des NSG liegender Heideweiher ist von der Trockenheit betroffen und nicht mehr die nötigen Wasserstände. Leider ist hierdurch das Moorfroschvorkommen drastisch zurück gegangen. Peter Pavlovic und Helmut Beckmann, ehemalige Mitarbeiter der unteren und höheren Naturschutzbehörde in Borken und Münster hatte sich Gedanken über eine mögliche Wiedervernässung gemacht, Genehmigungen erzielt und nun gemeinsam mit dem NABU das Vorhaben umgesetzt. Das Resultat ist ein Damm, der das Moorgewässer staut und ein Abfließen verlangsamt. Realisiert wurde der Dammbau am Samstag zuvor. Hierzu wurde gar ein Min-Bagger in das unwegsame Gelände gebracht. Ein tiefer Graben konnte so gebaggert werden, in dem dann eine Holzspundwand tief verankert wurde. Das Holz besteht aus thermisch behandelten Lärchenbrettern, die mit Nut und Feder dicht verbunden sind. Das speziell behandelte Holz hat eine Lebensdauer von ca. 30 Jahren.

Ein nötiger Überlauf besteht aus Ibbenbürener Sandsteinen und schließt die Ablaufkonstruktion für das Wasser oberirdisch ab. Am heutigen Samstag waren nun abschließende Pflegearbeiten notwendig. Der mit Birken und Kiefern zugewachsene Bereich um den Heidesee wurde weiträumig entkusselt und das Kiefernholz beiseite geräumt und geschichtet. Nun können sich Heidepflanzen dort wieder ausbreiten und Lebensraum finden kann. Auch wurde der aufgeschüttete Damm bepflanzt und zusätzlich mit vor Ort gesammelten Gräsersamen besät. In zwei Jahren spätestens, so Helmut Beckmann, ist von den erdbewegenden Eingriffen nichts mehr zu sehen und der lokaltypische Bewuchs wieder vorhanden. Es bleibt zu hoffen, dass sich die Froschpopulation wieder erholt.

Text und Fotos: Norbert Osterholt

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