Der NABU Kreisverband Borken nimmt seine Verantwortung für den Schutz der Natur ernst, insbesondere im Fall der Streuobstwiese in Lowick (Bocholt). Denn im Gegensatz zur Stadt Bocholt und den Mehrheitsfraktionen suchte der NABU aktiv nach Kompromissen.
Nachdem der Naturschutzbeirat des Kreises Borken am 29. Mai 2024 die Teilbefreiung des geschützten Landschaftsbestandteils deutlich ablehnte, gab es keine Initiative der Stadt Bocholt oder der Parteien, um mit dem NABU ins Gespräch zu kommen.
Als der NABU erfuhr, dass die Stadt das Vorhaben trotz der Ablehnung fortsetzen wollte, suchte er aktiv den Dialog, u.a. mit Gisbert Bresser (CDU), der jedoch kein Interesse zeigte. Martin Schmidt (SPD) und Stadtbaurat Daniel Zöhler waren hingegen zu Gesprächen bereit.
In einem konstruktiven Austausch mit der Stadt stellte der NABU klar, dass es ihm nicht um die Verhinderung des Edeka-Marktes, sondern um die zumindest geringe Inanspruchnahme der gesetzlich geschützten Streuobstwiese geht. Unter anderem wurde die Reduzierung der Parkplätze auf die erforderlichen 73 vorgeschlagen.
Leider reichte die Stadt Bocholt nur drei Tage später unveränderte Baupläne beim Kreis zur erneuten Vorlage im Naturschutzbeirat ein. Mögliche Kompromisse in der Sache – leider Fehlanzeige.
Der NABU betont, dass die kompromisslose Planung der Stadt und die mangelnde Gesprächsbereitschaft der Mehrheitsfraktionen zu dieser Situation geführt haben. Nicht der NABU verhindert den Bau des Edeka-Marktes, sondern eine Kombination aus Planungsfehlern, fehlender Flexibilität und mangelndem Dialog.
Es ist ungerechtfertigt, dem NABU die Schuld zuzuschieben oder gar wie in Sachen Nordring-Planung dem NABU die Aushöhlung der Demokratie zu unterstellen, wie durch den Redaktionsleiter des BBV geschehen. In einer Demokratie ist es das Recht und die Pflicht von Naturschutzorganisationen, den Rechtsweg zu beschreiten, wenn Rechtsgüter wie geschützte Landschaftsbestandteile und die Natur im allgemeinen gefährdet sind.
Der NABU fordert von Verwaltung und Politik, Verbände frühzeitig in Planungsprozesse einzubeziehen, um gemeinsam tragfähige Lösungen zu entwickeln – ganz im Sinne einer gelebten Demokratie!