Wo früher einst Blumen blühten und Insekten summten, lebt heute nichts mehr. Foto: NABU/Eric Neuling

Zur Bauausschusssitzung am 14.3.2018 geben wir folgende Stellungnahme ab:

Der NABU ist enttäuscht über die Ablehnung seines Antrags zur Bauordnung durch den Bauauschuss der Stadt Rhede. In dem Antrag war gefordert in neuen Baugebieten keine Kies- und Schotterbeete mehr zuzulassen, schon vorhandene als versiegelte Flächen zu bewerten und einen Mindestanteil eines Baugrundstücks nicht zu versiegeln. Außerdem sollten auf städtischen Flächen Blühstreifen und Blumenwiesen angelegt werden. Begründet wurde der Antrag mit dem rasanten Insektensterben, dem Rückgang der Artenvielfalt insgesamt und dem Hochwasserschutz. Unterstützung fand der Antrag aber leider nur bei den Grünen und in Teilen bei der SPD. Zur Enttäuschung des NABU griff aber auch die Verwaltung den Antrag nicht auf. Sie wollte ihn nur als Anregung für den zukünftigen Stadtentwicklungsplan berücksichtigen. Der NABU befürchtet, dass darüber wieder Jahre verstreichen, ohne dass sich etwas ändert.

Politiker versucht NABU-Antrag lächerlich zu machen

Empört ist der NABU über den Redebeitrag des CDU-Ratsmitglieds Bernd Lechtenberg. Er behauptete, dass der NABU im Internet das Anlegen von Stein- und Kiesbeeten empfiehlt und Anregungen dazu gibt. Mit diesem Fake versuchte er den NABU-Antrag lächerlich zu machen. Von einem Ratsmitglied, das ja die Politik der Stadt mitentscheidet, sollte man eigentlich erwarten, sich mit dem Sachverhalt auseinanderzusetzen, der im Ausschuss behandelt wird, und sich nicht nur in Polemik äußert. Dann hätte Bernd Lechtenberg gelesen, dass der NABU nur echte Steingärten empfiehlt. Das sind besondere Gestaltungselemente in Gärten. Der Untergrund besteht aus steinigem, kiesigem, sandigem Boden mit kieseliger Abdeckung. Dieser Boden ist aber mit blühenden Pflanzen bedeckt, z. B. mit Mauerpfeffer, Sedum, Blaukissen, Thymian. Die bieten reichlich Nahrung für Bienen, Schmetterlingen und anderen Insekten. Der NABU-Antrag bezog sich aber auf die neuartigen Kies- und Schotterbeete. Das sind aber für die Natur völlig tote Steinwüsten, auch wenn sie mit dem ein oder anderen fremdländischen Gehölz verziert sind. Bilden sich nach einiger Zeit Moos und Algen darauf, wird auch noch schnell zu Round-up gegriffen. Dieses Gift gelangt dann mit dem Regenwasser ins Grundwasser und in unsere Fließgewässer. Diese Steinwüsten breiten sich in Rhede leider immer mehr aus und tragen zur Verödung der Stadt bei.

Für die NABU-Gruppe Rhede und den Kreisverband Borken