Foto: Norbert Osterholt

Ein sonniger und klarer Januarmorgen begrüßte die Schar der NABU-Helfer am Abfahrttreff  am AA-See. Die Fahrt führte heute an den Dreiländer-See in Gronau. Dort ist eine Halbinsel im See für die Öffentlichkeit gesperrt und als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Nur wenige Schritte entfernt von den ausgebauten Rundwegen ist der Zugang, der wirkungsvoll durch dichtes Gestrüpp abgeschirmt ist. Hier findet die Natur einen kleinen isolierten geschützten Raum. Der hat es in sich. Als wir uns vorsichtig dem Biotop näherten, stoben eine Vielzahl Zwergschnepfen, mehrere Bekassinen und Krickenten auf. Die Watvögel nutzen das Habitat als Raststation temporär in den Herbst- und Wintermonaten. Erfreulich ist, dass die Schnepfenpopulation von sonst 8-9 Vögeln auf nun wohl 40 Exemplare angestiegen ist.

Womit nach den trockenen Sommermonaten nicht zu rechnen war: Birken und Erlen haben sich rasant vermehrt. Hier setzte das  Engagement der NABU-Helfer mit Scheren und Mähern an. Denn dieses Wachstum blockiert und verdrängt schützenswerte Arten und Lebensräume.

Ebenfalls üppig gewachsen ist die Schilfröhrichtzone. Doch dies ist begrüßenswert, denn hiervon profitieren Schilf- und Teichrohrsänger.

Das kleine Naturschutzgebiet bietet mit sandigen Böden, Heideflächen und schilfigen nassen Uferregionen eine einmalige Kombination unterschiedlicher Lebensräume. Neben den typischen Heidepflanzen wächst hier vereinzelt auf sandigem und unbeschatteten Boden der streng geschützte und gefährdete Keulen-Bärlapp.

Der Bärlapp ist eine sehr alte Pflanzenordnung, die sich mehrere Millionen Jahre zurückverfolgen lässt. Weltweit gibt es heute rund 400 verschiedene Arten dieser immergrünen, krautigen Pflanze. Der Keulen-Bärlapp ist eine Unterart, seinen langstieligen Sporen tragenden Ähren (Keulen) verdankt er den Namenszusatz. Bereits im Mittelalter hatte er in der Volksmedizin eine wichtige Rolle. Eine medizinische Nutzung wird heute allerdings vermieden. Der Keulen-Bärlapp ist hochgiftig.

Arbeitseinsätze des NABU sind in vielerlei Hinsicht erfrischend. Die ehrenamtliche Tätigkeit bedeutet gesunde Bewegung an der frischen Luft, neue Eindrücke, Freude und gute Laune bei sinnhaften Tätigkeiten gemeinsam mit anderen.

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Text und Fotos: Norbert Osterholt