Seit vielen Jahren arbeiten Naturschützer aus den Niederlanden und dem Kreis Borken zusammen und treffen sich halbjährlich hüben und drüben auf der anderen Grenzseite. Sie sägen, fällen, graben, schichten, stapeln und leisten so freiwillig Dienst an der Natur.

An diesem Samstag, dem 9.10.21 waren es insgesamt mehr als 60 Personen. Aus den Niederlanden waren mit Erik Rolevink als Koordinator die freiwilligen Naturschützer aus Enschede, Hengelo und Oldenzaal (ENHOE) anwesend. Hierzu kamen weitere zahlreiche Helferinnen und Helfern aus dem ganzen Kreisgebiet. Sie waren dem Aufruf der Biologischen Station Zwillbrock zur Naturpflege ins Amtsvenn-Hündfelder Moor gefolgt.

Mittlerweile kennen die Helferinnen und Helfer sich gut und freuen sich über ein Wiedersehen und das gemeinsame Arbeiten.

Die biologische Station in Zwillbrock braucht diese zupackende Unterstützung. Der Kampf gegen die extrem starke Verbirkung scheint mittlerweile nahezu chancenlos. Die durch die regenarmen Sommer bedingte fehlende Nässe der Moore setzt in großen Mengen Nährstoffe frei, da die Torfböden nun trocken frei liegen. Von der Nährstofffreigabe profitieren leider die Birken, deren Populationen so gedüngt, nahezu explodieren.

Die zur Beweidung eingesetzten Moorschnucken, kommen hier auch nicht mehr gegen an. Sie bevorzugen einen zarten niedrigen Birkenwuchs, meiden aber höhere und kräftigere Birkenstämmchen. Zu dieser Thematik äußert sich Christoph Rückriem in einem Video (Hier der Link) und verweist auf das lebenswichtige Klimaregulativ der Moore und die Problematik der steigenden CO2 Freisetzung durch die Austrocknungsprozesse der vergangenen Jahre. „Klimafaktoren sind entscheidend bei der Entstehung und beim Fortbestehen von Mooren. Andererseits können Moore selbst das Klima beeinflussen.“ Moore sind unverzichtbare Kohlenstofflager und -speicher.

(https://wiki.bildungsserver.de/klimawandel/index.php?title=Moore_im_Klimawandel&redirect=no)

https://www.nabu.de/natur-und-landschaft/moore/moore-und-klimawandel/index.html

Darum ist in unseren Mooren dringend menschliche Handarbeit erforderlich. Es geht um das Überleben letzter Landschaftsmomente, wie sie unsere Heimat vor Jahrhunderten schon prägten. Es geht um letzte Lebensräume für eine hier lebende Artenvielfalt und Biodiversität.

Die vielen Helfer heute setzen auf Handsägen und Handarbeit und entwickelten viel Energie und Kraft. So wurden innerhalb kürzester Zeit deutlich Erfolge sichtbar. Baumstämme, Stangen und Äste wurden geschleppt und sorgsam geschichtet und bilden nun wichtige Habitate für Insekten, Vögel und Amphibien. Die freigelegten Flächen können jetzt von Moor- und Heidepflanzen rückerobert werden und Vögel und Insekten anlocken.

Sinnhafte Arbeit in der Natur macht Spaß. Machen Sie doch mit. Der heutige Arbeitseinsatz zeigt: Viele Hände können viel bewegen![su_custom_gallery source=“media: 538590,538594,538589,538588,538591,538587,538592,538595,538585,538584,538597,538599,538596,538586″ limit=“89″ link=“lightbox“ title=“never“]

Text und Fotos: Norbert Osterholt