Die Blauschwarze Holzbiene wurde zur Wildbiene des Jahres 2024 gekürt und kommt u.a.  auch im Kreis Borken vor. Aufgrund ihrer Größe von bis zu 28 Millimetern und der blau schillernden Flügel sowie dem metallisch-schwarzen Panzer ist sie sehr auffällig unter den fliegenden Insekten.

Die Holzbiene bohrt kleine Höhlen in morsches Holz, um darin ihre Brut aufzuziehen, daher stammt auch ihr Name. Ihre Kauwerkzeuge sind dabei sehr kräftig und das Holz wird zu Sägemehl zerbissen.

Sie sind anhand ihres hummelartigen Körpers und der meist schwarzen Behaarung sowie den schwärzlichen, violett schimmernden Flügeln gut von anderen Bienen zu unterscheiden. Wie alle Holzbienen-Arten, die vor allem vermehrt in Südeuropa vorkommen, weist die Blaue Holzbiene auf der Brust und am Hinterleib gelbe Haare auf.

In den Zählungen des NABU zum „Insektensommer“ zählt die Holzbiene mittlerweile regelmäßig zu den gefundenen Insekten, weil sie eben so auffällig ist und immer mehr unsere Breiten erobert. Sie ist einer der Klimaprofiteure unserer Region.

Sie lebt allein und bildet keine Staaten wie die Honigbiene und sucht im Frühjahr gezielt nach Nistplätzen, die sie gern in abgestorbenen, sonnenbeschienenen Baumstämmen findet. Auch Holzbalken und Zaunpfähle bieten beste Nistmöglichkeiten. Sie nagen in stundenlanger Arbeit, fingerdicke, bis zu 30 cm große Gänge. Dort legen sie ein Ei und legen dann Pollen als Proviant für den Nachwuchs mit hinein. Die Larven wachsen relativ schnell heran, verpuppen sich und schlüpfen als neue Bienengeneration schon im Juli.

Ein interessanter Fun Fact bei der Futtersuche der Holzbiene: Sollte sie trotz ihrer langen Zunge nicht an den Nektar einer besonders tiefen Blüte gelangen, dann nagt sie einfach ein Loch in die Blütenwand. Dabei gelangt sie nicht immer mit den Pollen in Berührung und liefert damit nicht die eigentlich vorgesehene Gegenleistung durch Bestäubung der Blüte.

Wenn auch du der Biene des Jahres helfen willst, dann lass einfach ein wenig Totholz im Garten liegen. Denn wenn dieses verbrannt wird, dann verliert die Holzbiene immer mehr ihrer natürlichen Lebensräume. Nisthilfen können natürlich auch helfen, wenn sie an sonnigen und vor Fressfeinden gesicherten Stellen aufgestellt werden. Dazu kommen sollten natürlich Nahrungspflanzen wie Schmetterlings-, Korb- und Lippenblütler.

Autor: Martin Frenk

Quelle: NABU