Dr. Lisa Heider und Michael Kempkes moderierten den Bürgerdialog „Mehr Stadtgrün in Bocholt“.

Mit so vielen interessierten Besuchern hatte die NABU-Gruppe Bocholt nicht gerechnet, als sie zu einem Bürgerdialog zum Thema „Mehr Stadtgrün in Bocholt“ für den 22. Mai einlud. Rund 80 Bocholter sind der Einladung gefolgt, unter ihnen auch Stadtbaurat Daniel Zöhler, Grünen-Politikerin Monika Ludwig, Familie Sauer von der Sozialen Liste und Ratsmitglied Frank Büning. Ziel der Veranstaltung war es, gemeinsam nach Lösungen, Wegen und Strategien zu suchen, wie der zunehmenden Versiegelung in der Stadt ein Ende bereitet werden und wie der Natur wieder mehr Platz zur Verfügung gestellt werden kann. Michael Kempkes und Dr. Lisa Heider führten durch die Veranstaltung, bei der viele Ideen und Anregungen gesammelt wurden. Während die Stadt Münster just zu diesem Zeitpunkt beschloss, den Klimanotstand für ihre Stadt auszurufen, zeigte sich, dass auch in Bocholt das Interesse für mehr Natur in der Stadt wächst.
Für alle, die an diesem Abend nicht dabei sein konnten oder sich die Anregungen und Anmerkungen noch einmal zu Gemüte führen wollen, haben wir diese hier noch einmal zusammengefasst:

  • Stadtbauplanung sollte künftig mit Experten stattfinden, so dass z. B. Bäume standortgerecht gepflanzt werden
  • Die Innenstadt soll allgemein grüner werden. Bäume und Pflanzen sollen somit zu einem angenehmeren Stadtklima beitragen und vor allem im Sommer der Hitze entgegenwirken
  • Der Nordring soll nicht gebaut werden
  • Generell sollte mehr über den Tellerrand geschaut werden
  • Neue Bäume haben längst nicht den ökologischen Wert alter Bäume
  • Die Stadtverwaltung sollte mehr Teilnahme der Bürger bei Planungen zulassen, und z. B. bei Baumfällungen und neuen Bebauungsplänen die Bürger besser informieren und so für mehr Transparenz sorgen
  • Das Projekt „Essbare Stadt“ soll ausgebaut und weiter gefördert werden
  • Der Umweltausschuss tagt öffentlich. Bürger sollten diese Chance wahrnehmen und öfter diesen Sitzungen beiwohnen
  • Die Stadt soll Schottergärten verbieten. Gleichzeitig sollte alten und schwachen Menschen Hilfe bei der Gartenarbeit angeboten werden, um Schottergärten aus Gründen der „Pflegeleichtigkeit“ weniger attraktiv zu machen
  • Bürger sollten mehr Kontakt zu Parteien und Ausschüssen aufnehmen, um ihre Wünsche und Bedenken zu äußern
  • Das Bewusstsein für die Natur sollte bereits im Kindesalter geschaffen werden. In Kitas und Schulen sollte mehr für das Thema sensibilisiert werden
  • Es sollten mehr Wiesen angelegt werden, um die Artenvielfalt zu stabilisieren und weiter zu fördern. Dabei sollten v. a. städtische und kirchliche Flächen ökologischer bewirtschaftet werden
  • Der Öffentliche Personennahverkehr sollte ausgebaut werden
  • Schaffung von „Naturschutzförderern“ als ein Amt bei der Stadt
  • Jeder Bürger sollte mit dem Naturschutz bei sich vor der Haustür und im Garten anfangen und seinen eigenen Beitrag zu mehr Grün in der Stadt leisten

Die Präsentation, mit der der Bürgerdialog eingeleitet wurde, kann hier heruntergeladen werden:

https://nabu-borken.de/wp-content/uploads/2019/05/Buergerdialog.pdf

Die NABU-Gruppe Bocholt freut sich über die konstruktive Veranstaltung und plant eine Fortführung. Sie ist für den 03. Juli geplant. Genauere Informationen werden in der Presse und auf dieser Website bekannt gegeben.