Foto NABU-Kreisverband Borken e.V.

 

In unserer Region sind in den vergangenen Tagen wieder zahlreiche Bäche und Gräben gereinigt worden. Mit schwerem Gerät wird die Vegetation aus dem Bachbett entfernt. Dadurch soll das Wasser schneller abfließen können und bei viel Niederschlag soll somit der Gefahr eines Hochwassers vorgebeugt werden. Der NABU-Kreisverband Borken e.V. kritisiert diese Vorgehensweise seit vielen Jahren. Mit der Baggerschaufel wird nicht nur dem Bachbett in seiner Struktur Schaden zugefügt, sondern mit dem Entfernen des Schlammes, des Laubes und der Vegetation werden auch viele Kleinstlebenwesen entfernt, die dann anschließend auf dem Land vertrocknen. Während wir bei Landinsekten von einem erheblichen Rückgang wissen, ist auch bei aquatisch lebenden Insekten und anderen Wirbellosen davon auszugehen, dass diese deutlich abnehmen – sowohl in der Biomasse als auch in der Biodiversität! Wir fordern die Kommunen und die Wasserverbände dazu auf, ihre Gewässer endlich nachhaltig zu bewirtschaften. Dazu gehört es die Gewässer strukturreicher zu gestalten und naturnahe Retentionsflächen zu schaffen, so dass Hochwasser keine Gefahrenlage darstellen. In den Niederlanden beispielsweise lässt man auch wieder Erlen und andere Gehölze an den Ufer wachsen, mit dem Effekt, dass die das Gewässer beschattenden Bäume die Sonneneinstrahlung verringern und somit einer Verkrautung des Gewässers vorbeugen. Mit der in unserer Region gängigen Praxis verkommen die Gewässer nur noch zu Abwasserrinnen und werden ihrer natürlichen Flora und Fauna beraubt. Das muss sich dringend ändern!

NABU-KV Borken e.V.