Große Freude auf beiden Seiten zur erfolgreichen Vereinbarung mit „Bohne – natürlich unverpackt“ e. V. Foto: Wolfgang Rösler / Wir-Für-Bocholt.de

Welche gemeinsamen Interessen verbinden Vogelkundler und Volksbänkler? Auf den ersten Blick nicht viele. Doch die „Marktplatz-Methode“ bot Vereinen, wie dem NABU, die Chance, örtliche Unternehmen aktiv und persönlich in ihre Tätigkeiten einzubinden. In der Versammlungshalle von Flender kamen bei der 2. Auflage des Bocholter „Marktplatz für Gute Geschäfte“ am 7. November auf diese Weise 12 ortsansässige Unternehmen und über 20 gemeinnützige Vereine zusammen, worunter auch Vertreter der Ortsgruppe Bocholt des NABU, um für gemeinsame Anliegen zu mobilisieren. Diese wurden in sogenannten Vereinbarungen schriftlich festgehalten. Der Kreativität waren hierbei keine Grenzen gesetzt. Ressourcen und Kompetenzen wie Wissen, Hilfsmitte, Kontakte und Logistik waren die Währung des Abends. Denn alles war erlaubt, um ein für beide Seiten gewinnbringendes Engagement zu erzielen, nur die Geldbörse musste in der Tasche bleiben. Organisiert wurde diese ungewöhnliche Begegnung durch die Freiwilligen Agentur der Stadt Bocholt, deren überwiegend ehrenamtlichen Mitarbeiter neben anderen Freiwilligen am Abend als „Makler“ unterstützend zur Verfügung standen.

Der NABU Bocholt, welcher dieses Jahr zum ersten Mal teilnahm, konnte an diesem Abend zwei spannende Vereinbarungen treffen: Zusammen mit der Volksbank Bocholt eG wird die Ortsgruppe Bocholt den Bau und die Verteilung von 100 Nistkästen für Meisen organisieren. Da sich Meisen als natürliche Methode zur Bekämpfung der Verbreitung von Eichenprozessionsspinnern bewährt haben, sollen die Nistkästen somit vorrangig Privatpersonen, Kindergärten und Schulen kostenlos zur Verfügung gestellt werden, die auf ihrem Gelände vermehrt Eichen beheimaten.

Ohne Pause ging es direkt in die nächsten spannenden Gespräche, diesmal mit einer Projektgruppe des Bocholter St.-Josef Gymnasiums, welche jüngst den gemeinnützigen Verein „Bohne – natürlich unverpackt“ gegründet haben. Zwischen der vierköpfigen Gruppe aus Schülern, Eltern und Lehrern mit der Vision, einen nachhaltigen Beitrag gegen die Vermüllung der Erde durch Plastik zu leisten, und dem NABU war schnell ein gemeinsamer Nenner gefunden. Denn auch für Vereinbarungen zwischen zwei Organisationen bot dieser Abend die notwendige Plattform. In Zukunft wollen beide Organisationen durch gegenseitige Unterstützung auf bspw. großen Veranstaltungen, wie dem NABU-Sommerfest am Bocholter Aa-See, ihr gemeinsames Ziel der Nachhaltigkeit weiter verfolgen.
Aber auch nach dem eigentlichen Marktplatz bei anschließenden Häppchen und Getränken ebbte das gegenseitige Interesse noch lange nicht ab. Fleißig wurden auch hier Visitenkarten ausgetauscht und weitere Pläne für zukünftige Projekte geschmiedet.

Aus Sicht des NABU war dieser Abend ein folger Erfolg! Dieser Meinung dürften sich auch die übrigen Teilnehmer anschließen, denn sowohl jede Organisation wie auch jedes Unternehmen konnte an diesem Abend mindestens eine Vereinbarung abschließen, was sicherlich auch auf die herausragende Organisation des Abends zurückzuführen ist. Nicht überraschend war daher, dass alle Beteiligten einer Wiederholung in zwei Jahren bereits jetzt mit Vorfreude entgegensehen!

Text: Vera Hesselmann

Foto: Wolfgang Rösler / Wir-Für-Bocholt.de