Foto: Norbert Osterholt

Die Herbstsaison 2018 der Pflegeeinsätze im Kreis Borken ist eröffnet. Eine der ersten dieser Naturschutzmaßnahmen galt der Wasserhaushaltsregulierung im Burlo Vardingholter Venn. Das Burlo-Vardingholter Venn ist ein Rückzugsgebiet für etliche Tierarten, die in Nordrhein-Westfalen ansonsten nur noch sporadisch oder gar nicht vorkommen. Das in großen Bereichen abgetorfte Moor wurde früher von zahlreichen Entwässerungsgräben durchzogen. Dadurch starben moortypische Vegetationsformen ab und aus. Im Zuge der Renaturierung des NSGs wurden 1983 zur Wiedervernässung, Erdwälle errichtet und Folien bis auf die wasserundurchlässige Grundmoräne in sechs Meter Tiefe eingezogen, um das Wasser im Venn zu halten. Die Aufrechterhaltung der Staunässe und deren regulierter Abfluss bedarf stetiger Beobachtung und Kontrolle wie auch tatkräftiger Arbeit. Im jährlichen Rhythmus nimmt der NABU diese Aufgaben wahr. So versammelten sich ein gutes Dutzend Mitarbeiter am Samstag morgen mit Schaufel, Spaten, Säge und weiterem Arbeitsgerät um im Inneren des Venn diverse Stauwehre aufzusuchen, zu reparieren und neu anzulegen. Das Tragen von Stiefeln war in diesem regenarmen Jahr auch im Moorzentrum nicht nötig. Die Bilder zeigen den Zustand alter Stauanlagen und wie der NABU mit den Materialien vor Ort und viel Tatkraft agiert. Die Erfahrungen der letzten Jahre haben manchen Mitarbeiter zu Experten von Fließrichtung, Wasserdynamik und kontrolliertem Wassermanagement werden lassen.

Trockenen Fußes im Burlo-Wooldsen Venn

Wer teilnehmen möchte, wird gebeten, sich vorher bei Rudolf Souilljee (Kreisvorsitzender NABU-KV Borken e. V.) anzumelden. Foto: Norbert Osterholt / NABU-Gruppe Bocholt

Am 3. 11 trafen sich wieder etliche unermüdliche Helfer, um gemeinsam zur Naturpflege ins Venn zu fahren. Der Weg führte diesmal über die Grenze zum Parkplatz am Wooldsen Venn, um von dort mit Werkzeug, Schubkarre und Proviant tief in sonst unzugängliche Vennbereiche vorzudringen. Seit vielen Jahren war es wegen Frostmangel nicht mehr möglich gewesen im Moorzentrum Entkusselungsarbeiten vorzunehmen. Dort hatte sich so eine schon viel zu große Birkenpopulation breit gemacht. Birken, Kiefer- und Erlenschößlinge, aber auch Pfeifenputzer müssen regelmäßig entfernt werden, da sie der Moorvegetation sonst Licht und Raum nehmen.

Durch die extreme Dürre in diesem Jahr ist das Burlo-Vardingholtsche Venn bis auf Restbereiche ausgetrocknet. Da, wo sonst große dunkle Moorseen sind, war nun ein Vordringen trockenen Fußes möglich. Durch das tiefe Gras und auch sonst höchst unwegsames Terrain, immer wieder von doch noch nassen Moorlöchern und trügerischem Schwingboden blockiert, bahnte sich der Helfertrupp seinen Weg. Sonne, Morgenlicht, frische Luft und die wunderschöne Landschaft machten den Pflegeeinsatz zu einem besonderen Erlebnis. Letztlich waren alle mit dem Arbeitsergebnis zufrieden.

Hinweis: Pflegeeinsätze der Gruppe Bocholt

An fast jedem Samstag von Oktober bis Februar trifft sich die NABU-Gruppe Bocholt an der Kreisgeschäftsstelle am Bocholter Aasee und bricht von dort aus zu Pflegeeinsätzen im gesamten Kreisgebiet auf. Wer teilnehmen möchte, wird gebeten, sich vorher bei Rudolf Souilljee (Kreisvorsitzender NABU-KV Borken e.V.) anzumelden.

Anmeldung unter: Rudolf Souilljee – rudolf.souilljee@nabu-borken.de
Beginn: Samstags, 09:00-14.00 Uhr, Pflegeeinsatz von Oktober bis Februar

 

Text und Fotos: Nobert Osterholt / NABU-Gruppe Bocholt