Im Februar 2022 war die Dingdener Heide an zwei Wochenenden Ort eines größeren Pflegeeinsatzes vieler NABU Helfer*nnen des Kreises Borken gewesen, um dort gemeinsam mit zahlreichen anderen Naturschützer*nnen aus dem Rheinland und dem Münsterland die Fauna und Flora einer bedeutsamen Heidelandschaft zu pflegen und zu schützen.
Da der Einsatz seinerzeit so erfolgreich war, hatten Matthias Bussen (Vorsitzender, links im Bild) und Ralf Volmer (Vorstandsmitglied,rechts im Bild) der Stiftung Büngerner/Dingdener Heide den NABU Helfer*nnen des Kreisverbandes Borken eine Führung durch das NSG Büngerner/Dingdener Heide versprochen. Dieses Versprechen wurde nun an diesem Samstag eingelöst. Insgesamt 20 Personen trafen sich um 9.00 Uhr früh am Wanderparkplatz an der Klausenhofstraße. Von dort startete die Gruppe zu Fuß zu einem dreistündigen Gang durch das NSG. Für viele war dieses Treffen eine Gelegenheit zum kommunikativen Miteinander, man hatte sich mit Einsetzen der Brutsaison nicht mehr gesehen. So gab es gern ein Wiedersehen und einen Austausch. Für alle aber war die „Danke-Schön“ Exkursion eine sehr wichtige Informationsgelegenheit. Denn die hochkarätigen Experten der Stiftung klärten die Teilnehmer*nnen kompetent und detailliert über Genese, Konzeption und Ziele der Naturschutzregion auf, die gleichzeitig auch wiederbelebte Kulturlandschaft ist. So führte die Reise auch durch die wechselhafte Geschichte der Region als Wald- und Hutelandschaft, als Grün- und Heidelandschaft.
Die beiden ausgewiesenen Vogelkundler konnten den interessierten Teilnehmer*nnen so manche Überraschung und Besonderheit bieten. So zog direkt zu Beginn ein Rotmilan begrüßend seine Kreise über die NABU Gruppe. Im Weiteren waren Gelbspötter, Dorngrasmücke, Goldammer, Wiesen- und Baumpieper, Schwarzkehlchen und natürlich der große Große Brachvogel zu hören und zu erleben. Mit Spektiv und Ferngläsern gab es einiges zu sehen.
Die NSG Büngerner/Dingdener Heide ist ein Erfolgsstory des Naturschutzes. Viele seltene Tierarten haben hier einen letzten Lebensraum erhalten. Auch botanisch ist die Region immer artenreicher geworden. So charakterisiert ein wechselndes Farbenkleid der Wiesen mittlerweile die Landschaft. Großflächige Populationen von Wiesenschaumkraut, Kuckuckslichtnelke und Hahnenfuß wechseln sich ab. Wo sonst noch gibt es so naturnahe Wiesen? Selbst seltene Pflanzen wie der Teufelsabbiss fühlen sich nun hier wohl. Kein Wunder, dass der Storch hier seit Jahren seine Heimat gefunden hat. Sorgen bereitet allerdings der Große Brachvogel, da in diesem Jahr kein Bruterfolg erzielt werden konnte. Aus Sicht der Fachleute ist der Klimawechsel ein Faktor. Dringend müssten daher noch viel mehr Flächen frei von menschlichen Störeinflüssen sein und einer natürlichen Entwicklung überlassen werden. Dann kann der Erfolg des Artenschutzes und der Artenentwicklung weiter gestützt werden.
Der NABU Kreisvorstand und die NABU Helfer*nnen des Kreisverbandes Borken sind sicher. Sie werden auch weiterhin den Schutz dieses einmaligen Gebietes gern und mit vollem Engagement unterstützen.[su_custom_gallery source=“media: 547729,547753,547765,547759,547723,547747,547741,547735,547771,547717″ limit=“89″ link=“lightbox“ title=“never“]
Text und Fotos: Norbert Osterholt