Arbeitseinsatz mit den niederländischen Naturschutz – Kollegen im Hündfelder Venn. (Foto. Norbert Osterholt)

Entfernung von Baumfällresten im Eper-Graeser Venn. (Foto. Norbert Osterholt)

Pflegemaßnahme im Eper-Graeser Venn. (Foto. Norbert Osterholt)

Naturschutz in Corona-Zeiten

Die politischen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie haben auch weitreichende Folgen für den Naturschutz. Der NABU leistet mit seinen freiwilligen Arbeitseinsätzen in der „stilleren“ Jahreszeit von Oktober bis März entscheidende Hilfen zur Pflege der Naturschutzgebiete und Rote-Liste-Seltenheiten in der regionalen Flora und Fauna. In den Wintermonaten rücken regelmäßig dutzende fleißiger Helferinnen und Helfer mit Säge, Schere, Hacke und motorisierten Geräten aus, um Licht und Raum in bedrohten Feuchtgebieten, Wiesen, Sandböden und Gewässern zu schaffen. Besonders schützenswerte Lebensräume für bedrohte Arten, die nur noch in kleinen Randgebieten der Urbanisation und industrialisierten Landschaft existieren, würde es ohne NABU-Einsätze nicht mehr geben.

Durch die Landschaftsschutzbehörden der Bezirksregierung und des Kreises Borken beauftragt, treffen sich in der dunkleren Jahreshälfte jeden Samstag viele Freiwillige, um im gesamten Gebiet des Kreises tätig zu werden. Es wachsen die Aufgaben, insbesondere auch durch die klimabedingten Veränderungen. Die biologische Station in Zwillbrock bspw. musste in Teilflächen der Moore schon den Kampf gegen die Verbirkung als einfach chancenlos aufgeben. Die durch die trocknen Sommer bedingte fehlende Vernässung der Moore, setzt in großen Mengen Nährstoffe der nun trockenen Torfböden frei. Hiervon profitieren leider die Birken, deren Populationen so gedüngt nahezu explodieren.  Es geht, um das Überleben letzter Landschaftsmomente, wie sie unsere Heimat vor Jahrhunderten schon prägten und um letzte Lebensräume für Artenvielfalt und Biodiversität.

Arbeitseinsatz mit dem NABU ist  konkreter zupackender Naturschutz, direkt und unmittelbar, er fördert aber auch individuelle Mobilität und Fitness und macht Freude, durch Sinnhaftigkeit und Gemeinschaft.

Die Bilder dieser Herbsteinsätze stammen teilweise noch von September und Oktober 2020, also aus der Zeit vor der Verschärfung der Corona-Bedingungen und aus der Zeit danach.

Die aktuellen Corona-Bestimmungen behindern nun leider die weiteren Tätigkeiten. Dies ist bedauerlich und auch für den Naturschutz fatal. HelferInnen können nicht mehr gemeinsam im Vereinsbus sondern im wesentlichen nur noch zu zweit und mit privatem PKW zum Arbeitseinsatz anreisen und überregional tätig werden. Das schränkt die Anzahl zupackender Hände ein. Die knappe Zeit der Pflege verstreicht und wird nicht in dem nötigen Maß genutzt. Es gibt also in „Nach-Corona-Zeiten“ noch mal mehr zu tun! Weitere zupackende Hilfe und Hände sind dringend und jederzeit herzlich willkommen! Keine Angst: Corona selber hat im Venn bei den weitläufigen Abständen und Dimensionen und bei der permanenten Durchlüftung keine Chance.

Norbert Osterholt